Nageldesign und Nail-Art

Auf dieser Seite geht es um den Beruf der Nageldesignerin, um Nageldesign und Nail-Art allgemein und um die Techniken des professionellen Nageldesign.

Diese Informationen werden zur Verfügung gestellt von www.nageldsign-hellersdorf.de.

 

Allgemeine Informationen zum Nageldesign

Airbrush NailsZu dem heute vorherrschenden Schönheitsideal gehören schöne, gepflegte Hände und somit auch Fingernägel. Daher investieren insbesondere immer mehr Frauen Zeit, Geld und Mühe in die Pflege und die Dekoration ihrer Fingernägel. Lange, verzierte Fingernägel gelten als attraktiv und weiblich und steigern das Selbstwertgefühl einer Frau. Doch viele Frauen leiden unter brüchigen, rissigen Nägeln und sind selber zu ungeduldig oder ungeschickt, um die eigenen Nägel (beispielsweise mit Nagellack) zu verschönern. Zudem sehen professionell, mit UV-Gel oder Acryl designte Nägel viel ansprechender aus als jene mit einfachem Nagellack. Daher haben sich in den vergangenen Jahren Nagelstudios weit verbreitet, die verschiedene Dienstleistungen im Bereich Nagelpflege, -verstärkung, -verlängerung und –verzierung anbieten.

Was ist Nageldesign?
Unter Naildesign (auch: Nailart) wird allgemeinhin die Gestaltung der menschlichen Fuß- und/oder Fingernägel, also die Verzierung mit Nagellack, UV-Gel oder Acryl verstanden. Neben der Nagelgestaltung gehört hierzu auch die Nagelmodellage, also die künstliche Verstärkung und Verlängerung der Finger- und Fußnägel. Naildesign wird häufig mit der herkömmlichen Maniküre bzw. Pediküre verwechselt. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass bei der Maniküre/Pediküre die Hände bzw. Füße einer kosmetischen Pflege und Behandlung unterzogen werden. Unter anderem gehört dazu auch das Schneiden, Feilen und ggf. auch Lackieren der Fingernägel, der Fokus liegt jedoch bei der Maniküre/Pediküre auf der Pflege. Das Naildesign hingegen beschreibt das künstlerische Design anspruchsvoller und teils ausgefallener Finger- und Fußnägel – der Schwerpunkt liegt also hierbei auf dem künstlerischen Aspekt.

Nagelmodellage – die unterschiedlichen Möglichkeiten
Je nach Zweck und Budget gibt es verschiedene Möglichkeiten die Finger- und Fußnägel künstlich zu verstärken oder zu verlängern. Zum einen können KundInnen sich Acrylnägel machen lassen. Hierbei wird Monomer (flüssiges Acryl) mit Polymer (Acryl Pulver) zu einer homogenen, auf den Nagel auftragbaren Masse, vermischt. Dieser Vermischungsprozess löst eine chemische Reaktion aus, die zur Aushärtung der Masse führt. Acrylnägel sind sehr belastbar, sehen (professionell aufgetragen) natürlich aus, da die gut modellierbare Masse sehr dünn aufgetragen werden kann. Wer keine künstlichen Nägel mehr haben möchte, kann die Acrylnägel problemlos wieder ablösen lassen. Neben den Acrylnägeln sind auch Gelnägel weit verbreitet. Hierbei wird ein UV-reaktives Gel wie Nagellack auf die Fingernägel aufgetragen. Anschließend werden die Nägel einer ungefährlichen UV-Belichtung unterzogen, damit das Gel aushärtet. Der Aushärtungsprozess lässt sich also gezielt steuern, was eine Verzierung mit buntem Gel, Kristallsteinchen usw. einfacher macht. Außerdem glänzen Gelnägel selbst ohne Nagellack (im Gegensatz zu Acrylnägeln). Die dritte, heute noch kaum verwendete Möglichkeit ist das sogenannte "Fiberglassystem". Hierbei werden Textilstreifen auf den Nagel mehrschichtig aufgeklebt und anschließend versiegelt. Egal welche der verbreiteten Möglichkeiten gewählt wird, die Nägel müssen vor dem Auftragen entfettet und aufgeraut werden. Alle 2 – 6 Wochen muss die (durch das Nachwachsen der eigenen Nägel entstehende) Lücke aufgefüllt werden. Gesundheitlich ist die Nagelmodellage, bei professioneller Durchführung, grundsätzlich unbedenklich. Risiken bestehen allerdings, wenn die Nägel zu stark gefeilt werden und sich dabei entzünden. Außerdem können allergische Reaktionen auftreten, die Schwellungen oder Rötungen hervorrufen können. Auch durch das Hängenbleiben mit den Kunstnägeln können Verletzungen oder Schädigungen des natürlichen Nagels auftreten, beispielsweise wenn der Kunstnagel versehentlich heruntergerissen wird. Der nachwachsende Nagel wird allerdings auf keinen Fall beeinträchtigt. Wenn die Kunstnägel also abgeschafft werden sollen, dauert es maximal 3 – 4 Monate (so lange, bis der Nagel einmal komplett nachgewachsen ist), bis keine Spuren der Nagelmodellage mehr zu sehen bzw. zu spüren sind. Dann muss allerdings beachtet werden, dass der darunterliegende natürliche Nagel sehr weich sein wird, da er von der Luftzufuhr abgeschottet war und so nicht aushärten konnte.

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
weißes FrenchMithilfe von Nagellack in den unterschiedlichsten Farben lassen sich Fingernägel individuell gestalten. Je nach persönlicher Vorliebe kann man zwischen klassisch und schlicht oder ausgeflippt, aufwändig und bunt wählen. Die wohl bekannteste Bezeichnung ist das klassische French-Design, bei dem die Nagelspitzen weiß sind und der Rest entweder durchsichtig oder in einem leichten Rosé lackiert wird. Doch neben dem Einsatz von Nagellack, egal ob einfarbig, gemustert oder bunt, gibt es auch noch die Möglichkeit, verschiedene dekorative Elemente einzuarbeiten. Insbesondere bei Gelnägeln lassen sich Trockenblumen, kleine Kristallsteinchen oder bunte Gele verwenden, um das gewisse Etwas zu erzielen. Der Kreativität sind in diesem Bereich keine Grenzen gesetzt – geübte Nageldesigner können Blümchen, Sternchen oder andere beliebige Muster kreieren. Für ein gutes Ergebnis bedarf es jedoch Übung, Geschicklichkeit und gegebenenfalls einer guten Ausbildung.

Orte und Kosten des Nageldesigns
Nageldesign bzw. Nailart wird in Nagelstudios angeboten. Diese Studios sind mittlerweile sehr weit verbreitet und in nahezu jeder Stadt anzutreffen. Viele Tätigkeiten des Nageldesigns sind Teil des Berufsbildes der KosmetikerIn. Doch auch über Weiterbildungen kann man den Beruf des Nageldesigners erlernen und ausüben. Die Preise sind je nach Leistung und Studio sehr unterschiedlich. Ab ca. 35 Euro kann man sich Acryl- oder Gelnägel machen lassen. Neben der Erstbehandlung muss man das oben bereits erwähnte Auffüllen einkalkulieren, was meist geringfügig günstiger als eine Erstbehandlung ist. Einige Gestaltungs-Leistung kosten zusätzlich Geld. Hierbei gilt: je aufwändiger, desto teurer. Und auch von Studio zu Studio variieren die Preise stark. Bei der Auswahl des Studios sollte man darauf achten, ob hygienische Grundsätze eingehalten werden, also z.B. ob die Nägel und die Werkzeuge vor jeder Behandlung desinfiziert werden und die Nageldesignerin Einweghandschuhe trägt. Andernfalls besteht das Risiko einer Infektion mit Nagelpilz oder einer anderen Nagelerkrankung.

Fazit:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich lange und robuste Fingernägel machen zu lassen und diese je nach persönlichen Vorlieben individuell kreativ zu gestalten. Für viele Frauen bilden gemachte Fingernägel die perfekte Abrundung des täglichen Outfits. Wer künstliche Nägel haben möchte oder ein professionelles Naildesign, muss zwar etwas Geld und Zeit investieren, wird am Ende jedoch meist mit einem erstaunlichen Ergebnis belohnt.

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Die verschiedenen Techniken beim Nageldesign

Nagel feilenKaum eine Frau ist heutzutage mit der natürlichen Form und Beschaffenheit ihrer Fingernägel einverstanden, die meisten beklagen Stabilität und Widerstandskraft. Dies ist einer der vielen Gründe dafür, dass künstliche Nägel solch einer großen Nachfrage begegnen. In Nagelstudios ist es den Kosmetikern heutzutage möglich, die meisten Probleme der Kunden zu beheben und ihnen zu schönen, gepflegten Händen zu verhelfen. Der Phantasie sind beim Design kaum Grenzen gesetzt. Zum Nageldesign gehört sowohl eine generelle Pflege des Nagels, eine Reinigung, sowie eine Bearbeitung, die ganz flexibel gestaltet werden kann. Unterschiedliche Techniken, von denen drei hier näher betrachtet werden, bieten unterschiedliche Möglichkeiten.

Bei Acryl-Nägeln wird zuerst die Nagelhaut entfernt und der Naturnagel gekürzt und mit einer feinen Feile bearbeitet und anschließend mattiert. Nach der Auswahl des passenden "Tip", wie die Nagelverlängerung aus Kunststoff genannt wird, tröpfelt man vorsichtig in die Einkerbung auf der Unterseite des Tips den Tipkleber und setzt dann den Tip mit leichtem Druck auf den Naturnagel. Vor dem zweiten Weltkrieg wurden übrigens echte, abgeschnittene Nägel als Nageltips verwendet. Die Einkerbung im Tip muss am freien Nagelrand "einrasten". Nun werden mit einem Tipcutter die Tips auf die gewünschte Länge gekürzt und die Tipspitze in die gewünschte Form gefeilt. Danach feilt man die Übergänge des Naturnagels zum Tip sehr sorgfältig und mattiert den Nagel so lange, bis nicht mehr zu sehen ist, dass ein künstlicher Nagel aufgeklebt wurde. Für die Haftung wird dann Primer (ein Haftvermittler) sparsam auf alle 10 Nägel aufgetragen. Die ausgewählte Papierschablone wird anschließend unter den verlängerten Nagel geschoben und mit dem angemischten Acryl aus einem Dappenglas bestrichen. Dabei werden kleine Bällchen aus Pulver und Liquid über die Nagelfläche verteilt. Für den gesamten Nagel benötigt man 3-5 Bällchen, die dann einige Minuten durchhärten müssen.

AufbaugelBei einem Gelnagel muss ebenfalls die Nagelhaut mit Nagelhautentferner abgelöst werden. Nach dem Desinfizieren mit einem Cleaner, wird der Naturnagel leicht mattiert, um die oberste Fettschicht zu entfernen. Dann wird der Tip angepasst. Es gibt sie in den Formen Natur, Stiletto French White, French Ultra Smile, French V-Cut, French Mountain, Kralle, Stiletto Clear, und Stiletto Natur. Die Tips sind aus einem flexiblem Material und sind dadurch recht unempfindlich gegen äußere Einwirkungen. Nach dem Anklepen des Tips mit Nagelkleber und Auftragen des Haftvermittlers wird das Aufbaugel auf den Nagel aufgetragen und modelliert. Die Hand wird in das UV-Lichthärtungsgerät geleget und 2 Minuten lang ausgehärtet. Das Aufbaugel muss nach dem Aushärten gecleaned und in die gewünschte Form gefeilt werden. Bei Bedarf kann man nun die Nägel mit verschiedenen Nailart Motiven verzieren.

Die Airbrush-Technik erfreut sich immer stärkerer Beliebtheit in Deutschland, sie bietet den Vorteil, dass die Nageldesignerin sehr kreativ arbeiten kann und relativ schnell eine überaschende Wirkung erzielt werden kann: Die Farbe wird beim Airbrush mit einem Strahl aus Luft aus einem Kompressor aufgetragen. Grundsätzlich sind für die Handhabung der Airbrush-Arbeitsgeräte technische Kenntnisse erforderlich, die in speziellen Airbrush-Seminaren erworben werden können. Für das feine und detaillierte Arbeiten an Nägeln eignen sich am besten Double-Action-Geräte. Der Vorteil ist, dass man bei ihnen mit nur einem Finger sowohl die Zufuhr der Luft als auch den Farbfluss regulieren kann. Die Airbrush-Technik erfordert auf Fingernägeln nur eine sehr geringe Menge Farbe. Hierfür gibt es bestimmte Airbrush-Pistolen, die anstatt eines Farbtopfes nur eine Aushöhlung haben, die nur ein paar wenige Tropfen Farbe aufnimmt. So ist effektives und sparsames Arbeiten möglich.

Während der Kauf der Airbrush-Pistolen und des Kompressors möglicherweise einiger Zeit und Information bedarf, ist die Wahl der richtigen Farben etwas leichter. Für die spezielle Airbrush-Fingernagelgestaltung werden nur extra dafür angefertigte Acryl-Farben verwendet. Sie lassen sich einfach mit Wasser mischen, haben ausgezeichnete Haftungseigenschaften und lassen sich sehr leicht verarbeiten. Es gibt sowohl deckende, transparente Farben, als auch Metallic-Töne und leuchtende Farben. Diese Farben lassen sich natürlich auch mit dem Pinsel weiterverarbeiten, wenn diese die geeignete Konsistenz aufweisen.

NageldesignDer Fingernagel muss auch für dieses neue Design vorbereitet werden. Der Nagel wird wie gewohnt entfettet, um ihn auf die Farbe vorzubereiten, damit diese später besser hält. Anschließend wird eine Grundierung aufgetragen, damit alle Farben richtig zur Geltung kommen und leuchten. Mit einer vorher gewählten Schablone zur Nagelmodellage und Formgebung wird der Finger geschützt. Danach kann der Nagel nach freiem Bestreben kreativ gestaltet werden. In der Regel werden scharfkantige Formen und Flächen mit einer Schablone; eher weiche Strukturen und Formen mit der freien Hand auf den Nagel aufgetragen. Damit das Motiv möglichst lange erhalten bleibt, wird der Fingernagel am Ende des Prozesses versiegelt. Diese Schicht schützt nicht nur, sondern gibt dem Nagel auch seinen finalen Glanz. Je nach Motiv und Geschmack kann das Design durch weitere Accessoires wie Glitzersteine ergänzt werden.

Beim sogenannten "Stamping" wird mittels eines Stempels ein Motiv auf den Nagel gebracht. Auf das gewünschte Motiv der Schablone wird Stamping-Lack aufgetragen und der Stempel wird über die Schablone gerollt, bis er genügend Farbe aufgenommen hat. Nach dem Auftragen auf dem Nagel wird dieser für etwa 2 Minuten in einem UVA-Lichthärtungsgerät ausgehärtet. Es muss zügig gearbeitet werden, damit der Lack nicht am Stempel antrocknen kann.

Neu auf dem Markt ist der UV-Nagellack, der die Vorzüge eines UV-Gels, lange Beständigkeit und Haltbarkeit, mit denen eines simplen, klassischen Nagellacks vereint und dabei eine einfache Handhabung durch normales Auftragen auf den oder die Fingernägel verspricht. Nachteil ist hierbei, dass nicht so detailierte und aufwendige Designs erstellt werden können, wie zum Beispiel bei der Modellage mit UV-Gel oder Acryl.

Bei UV-Nagellack handelt es sich, ähnlich wie bei der UV-Gel Modellierung, um einen lichthärtenden Nagellack, welcher nach dem Auftragen auf die Fingernägel unter einer UV-Lampe ausgehärtet werden muss. Der Vorteil gegenüber einem UV-Gel, ist, dass er dünnflüssiger ist und damit leichter und schneller auf die Fingernägel aufgetragen werden kann und trotzdem lange haltbar bleibt.

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Der Beruf der Nageldesignerin

Kundin bei der NagelmodellageNageldesign oder auch Nailart ist eine kosmetische Modifikation der Nägel, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. Dabei spielen weniger die Pediküre und Maniküre, als viel mehr die künstlerische Gestaltung der Nägel eine große Rolle. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Ob kleine Weihnachtsmänner passend zum Fest oder aufwendige Blumenranken beispielsweise für eine Hochzeit es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Um eine professionelle Nageldesginerin zu werden ist es wie bei jedem Beruf wichtig zuerst eine entsprechende Ausbildung zu machen. Der Beruf der Nageldesignerin gehört zum Berufsbild der Kosmetikerin und wird von der Handelskammer als Ausbildungsberuf anerkannt. Neben verschiedenen Workshops gibt es auch die Möglichkeit sich von der Handwerkskammer prüfen zu lassen und den Titel geprüfte Nageldesignerin zu erhalten. Allerdings ist zur Ausübung des Berufes keine Zugehörigkeit zur Handwerkskammer notwendig.

Die Ausbildung der Nageldesignerin beinhaltet unter anderem die vier Bereiche Grundlagen, Gesundheit, Materialkunde und betriebswirtschaftliche Aspekte. Letztere sind vor allem dann wichtig, wenn man sich selbständig machen will. Während der Ausbildung werden Naturnagelverstärkung, French Manicure, Nagelmodellage, Nagelschmuck und Nailart gelehrt, sowie Gestaltungsmöglichkeiten beispielsweise mit Strass, Lack, Tattoos oder Glitter. Wichtig für eine Nageldesignerin sind auch die gesundheitlichen Aspekte. So muss sie Allergien kennen, die eventuell durch verschiedene Produkte ausgelöst werden. Zudem sollte sie Hautkrankheiten kennen, damit sie darauf reagieren kann und ihre Kunden nicht gefährdet und der letzte Punkt ist die Hygiene, die gerade bei dem starken direkten Kundenkontakt sehr wichtig ist. Doch es reicht nicht nur, dass die Nageldesignerin die gesundheitlichen Aspekte kennt sie muss auch ihre Materialien kennen. Dazu gehören die Produktchemie, sowie Materialien und ihre Anwendung. Der letzte, aber nicht weniger wichtige Punkt sind die bereits angesprochenen betriebswirtschaftlichen Grundkenntnisse die für die Existenzgründung notwendig sind. Dazu gehören die Buchführung, Personalmanagement und natürlich auch ein geeignetes Marketing, denn Talent ist gut, aber wenn keiner davon weiß bringt es einem auch nichts.

Die angesprochenen Themenfelder werden in Theorie - und Praxiskursen gelehrt. Diese Kurse können verschieden lang sein und bevor man eine Ausbildung startet sollte man sich genau darüber informieren, welche Kurslänge für die gewünschten Ziele geeignet ist. So reicht beispielsweise ein 2-tägiger Kurs kaum, um sich danach selbstständig zu machen. Eine zukünftige Nageldesginerin sollte auch schon gewisse Fähigkeiten mit in die Ausbildung bringen. Kosmetische Vorkenntnisse sind nicht zwangsläufig gefordert erleichtern allerdings die Kurse sehr. Bei der Nageldesignerin handelt es sich um einen sehr kundennahen Job und so ist es natürlich wichtig sehr gut mit Menschen umgehen zu können und auf ihre Bedürfnisse einzugehen und ihre Wünsche zu verstehen und umzusetzen, man sollte also sehr kundenorientiert arbeiten. Des Weiteren ist ein gewisses handwerkliches Geschick hilfreich. Nägel sind eine sehr kleine Fläche, sie sauber und ordentlich zu verzieren verlangt von der Nageldesignerin viel Geduld und Ausdauer, sowie Ruhe und Konzentration. Auch sind ein Gefühl für Stil und Mode wichtig, damit die Nägel der Kunden denen danach auch wirklich gefallen und man sich schnell einen Namen macht, doch auch das kann man lernen. Und immer wieder zu erwähnen ist, dass für eine Selbstständigkeit betriebswirtschaftliche Kenntnisse von bedeutender Wichtigkeit sind.

Für die Ausbildung wird oft sehr viel Geld verlangt und dies schreckt viele zunächst ab. Allerdings ist es möglich sowohl für die Kurse, als auch für die spätere Eröffnung eines eigenen Studios ein Zuschuss oder ein Darlehen von der Bundesagentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter zu erhalten. Diese zahlen oftmals die Kurse komplett und geben einen günstigen Kredit für Neustarter, der allerdings zurückgezahlt werden muss. So sollte es für jeden Möglich sein sich den Wunsch vom neuen Job zu erfüllen. Jedoch sollte man nicht die finanzielle Belastung bei der Eröffnung eines eigenen Nagelstudios unterschätzen. Neben den Kosten für den Geschäftsraum, die Einrichtung und die Werbung, sollte ein finanzielles Polster für die ersten Monate vorhanden sein. So können für ein kleines Studio in günstiger Lage schnell 10.000 Euro und mehr an finanziellen Bedarf notwendig werden. Nach der Ausbildung stehen viele Türen offen. Nicht jede Nageldesignerin muss ihr eigenes Studio aufmachen. Man kann als Kosmetikerin in Schönheitssalons oder Friseuren anfangen. Zudem bietet sich die Möglichkeit auf einer Schönheitsfarm zu arbeiten oder in einem Kaufhaus in der Kosmetikabteilung anzufangen. Auch hier sind die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt.

Frau im NagelstudioNageldesignerin ist ein Beruf mit guten Zukunftschancen und gerade deswegen sollte man bei der Wahl des Ausbildungsbetriebes sehr viel Sorgfalt walten lassen. Zum einen muss man darauf bestehen nach dem Kurs ein Zertifikat zu bekommen, welches die Teilnahme bestätigt. Des Weiteren sollte man sich bei der HWK erkundigen, welche Ausbildungsstätten sie empfiehlt. Von sogenannten Crash Kursen kann nur abgeraten werden, da die oben beschriebenen Kenntnisse nicht in zwei bis drei Tagen vermittelt werden können hier ist eine Kursdauer von 3 Monaten das mindeste. Da es wichtig ist viel Praxiserfahrung zu sammeln und Feedback zu bekommen sollte man außerdem darauf achten, dass die Kurse nicht zu groß sind und der Trainer gute Referenzen hat. Am besten hört man sich um, wo die Nageldesignerinnen, die selbst erfolgreich sind, ihre Ausbildung gemacht haben und findet so ein geeignetes Unternehmen. Auch die Agentur für Arbeit kann hier weiterhelfen und entsprechende Firmen nennen, mit denen zusammengearbeitet wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beruf der Nageldesignerin einer ist, der auch in Zukunft gebraucht werden wird, denn die Frauen haben sich schon im alten Griechenland die Nägel mit Malereien verziert und werden dies wohl auch noch die nächsten hundert Jahre tun. Wenn man also engagiert ist und bereit viel Zeit und Energie in die Ausbildung zu stecken, dann ist dies vielleicht der richtige Job und selbst wenn man es danach nur zum Spaß für Freunde macht, so hat man doch was gelernt. Zumal man viel Geld sparen kann, wenn man sich die Nägel, egal ob Kunstnägel oder echte Nägel, selbst machen kann. Es ist ein sehr künstlerischer Job, der es einem ermöglicht sich kreativ voll auszuleben und ständig neues zu probieren.

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Werkzeuge der Nageldesignerin

Die richtige Pflege und Verschönerung der Nägel erfordert eine Vielzahl an verschiedenen Werkzeugen und Hilfsmittel. Diese werden im folgenden Artikel dargestellt und erklärt. In den meisten Nagelstudios wird UV-Gel genutzt, welches unter UV-aktivem Licht aushärtet. Um das Aushärten zu ermöglichen benötigt man ein Lichthärtungsgerät. Beim Kauf dieses speziellen UV-Strahlers sollte man unbedingt auf ein vorhandenes TÜV-Siegel achten. In professionellen Nagelstudios werden dafür spezielle Kaltlichtlampen benutzt, die den Vorgang der Aushärtung beschleunigen. Die UV-Gele sollten nicht in direkter Sonneneinstrahlung aufbewahrt werden, sondern vorzugsweise an kühlen und dunklen Orten. Als Basis werden oft drei verschiedene Gele genannt. Das Grundiergel, welches eine wichtige Grundlage für die nachfolgende Bearbeitung der Nägel darstellt, das Frenchgel, das den Fingernägeln weiße Spitzen verleiht bzw. auch ein Farbgel, und das Versiegelungsgel, das einen schönen Glanz-Effekt erzeugt und die eventuell vorher erstellten kunstvollen Arbeiten mit French oder Farbgelen fixiert.

Mit einem Gel-Pinsel werden die verschiedenen Gele nacheinander vorsichtig auf den Nagel aufgetragen. Um die Nägel schön gleichmäßig zu formen, benutzt man eine Feile. Diese gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. Zum einen die gerade Feile und zum Anderen die gebogene Feile. Sie bestehen aus Spezialpapier und sind in den unterschiedlichsten Körnungen erhältlich, um einen gleichmäßigen Abrieb zu erreichen. Feilen sollten nach dem Benutzen abgewaschen und desinfiziert werden. Im Idealfall nutzen Nagelstudios für jeden Kunden eine eigene Feile. Zum präzisen Aufrauhen des Fingernagels können sogenannte Buffer verwendet werden. Es handelt sich hierbei um einen viereckigen Schleifblock mit einer feinen Körnung.

Zum Desinfizieren des Fingernagels können Zelletten benutzt werden. Diese bestehen aus einem dünnen Zellstoff und ermöglichen eine akkurate Desinfizierung mit Alkohol (Ethanol oder Propanol). Die Zelletten sollten möglichst in Griffnähe der Arbeitsfläche platziert sein.

In einem professionellen Nageldesign werden aufwendige Werkzeuge verwendet, um ein möglichst perfektes Ergebnis zu erzielen. Fräser werden in vielen Nagelstudios verwendet um die alte Nagelmodellage schnell und präzise zu entfernen, sodass zügig mit der neuen Modellage angefangen werden kann. Gute Fräser sind lediglich im Fachhandel erhältlich und sollten nur mit der korrekten Drehzahl verwendet werden. Hilfreich ist bei diesem Werkzeug auch ein Schnellspannsystem, welches ein schnelles Auswechseln der Aufsätze (Bits) ermöglicht.

Staubabsaugungen sind ein nützliches Hilfsmittel für das Entfernen des anfallenden Staubs, der beim Fräsen der alten Nagelmodellage auftritt. Dies verhindert zum einen das Zustauben des Tisches, zum Anderen verringert es die Einatmung des Feilstaubs. Staubabsaugungen sind entweder im Tisch integriert oder separat erhältlich. Es ist hierbei wichtig zu beachten, dass die Staubabsaugung genug Leistung besitzt um den Staub gänzlich von der Arbeitsfläche zu entfernen.

Das Auftragen der Gels und Farben auf den Nagel kann mit verschiedenen Utensilien vorgenommen werden. Das traditionelle Wekzeug stellt hierbei der Pinsel dar. Kautschuk-Pinsel gibt es in den Variationen "rund", "flach" und "spitz". Die runden Kautschuk-Pinsel werden zum Auffüllen der French-Spitze und zum Auftragen von UV-Gelen benutzt, während die flachen Kautschuk-Pinsel besonders zum Ziehen von Linien geeignet sind. Die spitzen Kautschuk-Pinsel sind sowohl für das Ziehen von Linien geeignet, als auch zum Auftragen von UV-Gelen. Des Weiteren gibt es Pinsel mit Kunsthaar, Rotmarder-Haar oder Kolinsky-Haar. Je nach (Präzisions-)Bedarf sollte die richtige Größe des Pinsels gewählt werden. Nach Benutzung sollte der Pinsel immer mit einem Pinselreiniger gereinigt und gepflegt werden, sodass eine lange Lebensdauer des Pinsels erreicht wird. Mit einem Stempel können diverse Motive auf dem Nagel erstellt werden. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache als "Nail-Stamping" bezeichnet. Ein Nail-Stamping-Set besteht aus einem Schablonenhalter, einer Schablone mit verschiedenen Motiven, spezieller Nail-Stamping Lack, einem Schaber und natürlich dem Stempel. Die Anwendung geht relativ schnell, fordert jedoch Genauigkeit und Geschick von der Nageldesignerin. Zunächst sollte die Schablone in den Schablonenhalter gelegt werden und das ausgewählte Motiv mit dem Stempel-Lack bestrichen werden. Mithilfe des Schabers wird der überschüssige Lack auf der Schablone entfernt. Dann wird der Stempel auf das zuvor bemalte Motiv aufgedrückt. Den Stempel setzt man dann auf die gewünschte Stelle des Fingernagels und überträgt somit das Motiv. Zum Abschluss sollte der Fingernagel, wie bei jeder anderen Methode auch, mit einem Versiegelungs-Gel behandelt werden, um das Motiv zu schützen.

Eine weitaus aufwendigere Methode, aber auch die Methode, die die meisten Kunden in Staunen versetzt, ist die des Verzierens wird mit einem Airbrush-Gerät. Ein Airbrush-Gerät ist eine Spritzpistole, die mit komprimierter Luft Farbe auf die Nägel sprüht. Solche Geräte werden meistens nur in größeren Nagelstudios verwendet, da die Ausrüstung etwas Platz benötigt und gute Gerätschaften entsprechend teuer sind. Zum Equipment gehört ein Membrankompressor, der die Luft komprimiert und somit den nötigen Druck erzeugt. Der Kompressor sollte über einen Druckminderer verfügen, da die benutzten Farben verschieden Konsistenzen besitzen und deshalb unterschiedlichen Luftdruck benötigen. Einen Wasserabscheider sollte der Kompressor auch besitzen, damit überschüssiges Kondenswasser abgelassen werden kann und nicht auf den Fingernagel tropft. Das eigentliche Airbrush-Gerät sollte ein sogenanntes "Double-Action-Gerät" sein, da man an diesem Airbrush-Gerät sowohl die Luftzufuhr, als auch den Farbfluss justieren kann. Die Airbrush-Methode erfordert nur eine geringe Menge an Farbe, insbesondere um die Präzision zu garantieren. Verwendet werden hierfür spezielle Airbrush-Farben, die auf Acryl basieren und im Fachhandel erhältlich sind. Die Farbpalette ist hierbei sehr groß: Man kann zwischen Metallic-Farben, deckenden Farben und klaren Farben wählen. Außerdem können fluorisierende und leuchtende Farben verwendet werden, womit die Fingernägel beim nächsten Disko-Besuch zum Hingucker werden.

Abschließend kann man sagen, dass Naildesign je nach Grad der Professionalität eine Vielzahl von Werkzeugen und Hilfsmittel benötigt. Weiß die Nageldesignerin aber mit den Geräten umzugehen, ist das spezielle Know-How und die Kreativität vorhanden, dann werden die Kundinnen über das Ergebnis positiv überrascht sein!

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